13.9.56

Kitty und die große Welt (Alfred Weidenmann, 1956)

Es fängt damit an, daß dem englischen Außenminister die notorisch ergebnislosen Genfer Gipfelkonferenzen auf den Keks gehen: Von der generellen Fragwürdigkeit seines staatsmännischen Tuns verdrossen, reißt Sir William Ashley (O. E. Hasse) eines Abends ganz einfach aus und macht einen Bummel durch die Stadt, wo er sich (ganz unschuldig natürlich!) mit der zuckersüßen Maniküre Kitty Dupont (Romy Schneider) amüsiert, die (wie könnte es anders sein?) keine Ahnung hat, mit wem sie da ihre Zeit verbringt. Es folgen diverse diplomatische Verwicklungen sowie ein überraschender Verhandlungsdurchbruch aufgrund der (ungewollten) Abwesenheit Seiner Exzellenz während der allesentscheidenden Sitzung. All's well that ends well: Für das süße Mädel steht in Person von Sir Williams Neffen Robert (Karlheinz Böhm) ein äußerst passabler Bräutigam bereit. (Den verliebten Prawda-Reporter Boris (Peer Schmidt) hat Kitty zuvor völkerfreundschaftlich aber bestimmt abge­wiesen.) Einige frotzelnde Dialoge und der leichte Duft von ›Scandale‹ (12 Francs die Flasche), das aufgeräumte Spiel der Darsteller und die munter fließende Inszenierung verleihen Alfred Weidenmanns possierlicher filmischer Nichtigkeit einen sympathischen Zug von politromantischem Idyll, einen hellen Ton von »Genevan Holiday«.

R Alfred Weidenmann B Herbert Reinecker, Johannes Mario Simmel, Emil Burri V Stefan Donat K Helmuth Ashley M Hans-Martin Majewski A Rolf Zehetbauer S Carl Otto Bartning P Wilhelm Sperber D Romy Schneider, O. E. Hasse, Karlheinz Böhm, Peer Schmidt, Ernst Schröder | BRD | 94 min | 1:1,37 | f (nur als sw-Fassung erhalten) | 13. September 1956

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