18.1.68

Der Hund von Blackwood Castle (Alfred Vohrer, 1968)

Eine filmische Ode an die Berliner Pfaueninsel: das »preußische Paradies« als englische Idealszenerie und adäquate Edgar-Wallace-Kulisse. Inmitten der herbstlich-idyllischen Parklandschaft, zwischen nebligem Gehölz und hungrigem Sumpf, geschehen gräßliche Dinge: Diverse Spaziergänger (allesamt Gäste des rustikalen, von Lady Agathy Beverton (Agnes Windeck) (groß-)mütterlich geleiteten Gasthofes »Old Inn«) sterben an den Bissen einer mordgierigen Bestie. Zentrum des Schreckens: Blackwood Castle, das vom kürzlich verstorbenen Schloßherrn seiner lange negierten Tochter (Karin Baal) vermacht wurde. Nach dem Tod des Besitzers wird der alte, spinnverwebte Kasten unversehens von einer Schar zwielichtiger Interessenten (Hans Söhnker, Heinz Drache, Horst Tappert und andere) umlagert, die hinter den morschen Mauern schlummernde Reichtümer vermuten … Alfred Vohrer arrangiert ein gewitztes Katz-und-Maus-, besser gesagt: Hund-und-Mensch-Spiel, verrührt die hergebrachten Zutaten der Endlosserie zu einer amüsanten Thrillerfarce, antwortet auf jede Sinnfrage mit einem billigen Schaueffekt. Den Fall, der deutliche Anleihen bei Arthur Conan Doyles »The Hound of the Baskervilles« und bei Stanley Donens »Charade« nimmt, untersucht Scotland-Yard-Chef Sir John (Siegfried Schürenberg) höchstpersönlich, assistiert von seiner pfiffigen Assistentin Miss Finley (Ilse Pagé) – die Ermittler stoßen unter anderem auf einen gepolsterten Sarg für lebende Tote und Schachfiguren, die als Fernsteuerung dienen, auf schatzhütende Schlangen und einen ausgestopften Bären mit Funkanschluß …

R Alfred Vohrer B Axel Berg (= Herbert Reinecker) V Edgar Wallace K Karl Löb M Peter Thomas A Wilhelm Vorwerg, Walter Kutz S Jutta Hering P Horst Wendlandt D Heinz Drache, Horst Tappert, Karin Baal, Agnes Windeck, Siegfried Schürenberg | BRD | 92 min | 1:1,66 | f | 18. Januar 1968

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